Der Schwarzwald lockt nicht nur mit seiner beeindruckenden Natur, sondern auch mit einer großen Auswahl an außergewöhnlichen Museen. Egal, ob Sie sich für ungewöhnliche Sammlungen von Müll, die Erforschung der Sinne, die Geschichte des Weins, die Vielfalt der Korkenzieher, den Tango, die Musik, die Aufzeichnungen von Tagebüchern, die Historie, die Uhrmacherkunst oder den Schmuck interessieren, hier finden Sie das passende Museum. Entdecken Sie elf Indoor-Tipps, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind und faszinierende Einblicke bieten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Ein Ort der Überraschungen: Das Müllmuseum in Wallbach
Das „Müllmuseum“ in Wallbach bietet Besuchern die Möglichkeit, eine außergewöhnliche Sammlung von Gegenständen zu bestaunen, die von anderen als Müll betrachtet wurden. Die Sammlung begann mit einem Teddybären, den der Gründer Erich Thomann auf einer Mülldeponie fand und beschloss, ihn zu retten. Seit 1991 stellt das Museum eine vielfältige Auswahl an Objekten aus, darunter veraltete Modeartikel, technische Spielereien und sogar eine „Schaffhauser Bibel“ aus dem 18. Jahrhundert. Das „Müllmuseum“ hat sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Das „Schwarzwaldhaus der Sinne“ – eine Entdeckungsreise für die Familie
Besondere Museen im Ländle (Foto: Ernst Schindl)
Besucher des „Schwarzwaldhauses der Sinne“ können auf drei Etagen die faszinierende Welt der Sinne erkunden. Neben dem Sehen, Hören, Fühlen und Riechen können sie spielerisch erfahren, wie es wäre, den Tag neu zu strukturieren oder auf das Handy zu verzichten, um bewusster mit der Zeit umzugehen. Der „Zeit-Raum“ und der „Resonanz-Raum“, entwickelt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hartmut Rosa, bieten zusätzliche Einblicke in diese Themen. Das „Schwarzwaldhaus der Sinne“ ist ein Erlebnis für die ganze Familie.
Müllheim-Zunzingen Museum: Eine Reise durch die Weinetiketten-Welt
Besondere Museen im Ländle (Foto: Stadt Müllheim)
Im „Weinetiketten-Museum“ in Müllheim-Zunzingen haben Besucher die Gelegenheit, über 200 Jahre Weingeschichte anhand von über 1200 Etiketten zu erkunden. Die Sammlung, zusammengestellt von Thomas Wangler, zeigt die Vielfalt und Entwicklung der Weinetiketten im Laufe der Zeit. Neben Etiketten aus Baden sind auch Etiketten aus anderen deutschen Weinbauregionen sowie internationale und von Künstlern gestaltete Etiketten zu bewundern. Das Museum öffnet auf Anfrage und ermöglicht somit eine individuelle und spannende Erfahrung für Weinliebhaber und Geschichtsinteressierte.
Öffnungszeiten und Führungen: Das Korkenzieher-Museum in Vogtsburg-Burkheim
Kinder-Musik-Welt (Foto: Michael Bode)
Im idyllischen Vogtsburg-Burkheim lädt das „Korkenzieher-Museum“ Besucher dazu ein, die beeindruckende Vielfalt von über 1000 Korkenziehern zu erkunden. Von figürlichen und mechanischen bis hin zu königlichen und erotischen Modellen bietet die Sammlung von Bernhard Maurer einen spannenden Einblick in die Geschichte und Entwicklung dieser praktischen Haushaltsgegenstände. Das Museum öffnet von März bis Oktober mittwochs bis samstags seine Türen und bietet auf Anfrage informative Führungen an.
Sonntags geöffnet: Tango- und Bandoneonmuseum in Staufen
Das „Tango- und Bandoneonmuseum“ in Staufen ist ein Muss für Musikenthusiasten und Liebhaber von Tangomusik. Mit rund 450 Exemplaren beherbergt das Museum die größte Bandoneon-Sammlung der Welt und bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Vielfalt dieser faszinierenden Instrumente. Darüber hinaus können Besucher in den 3500 historischen Schellackplatten mit Tangomusik aus den 1920er-Jahren stöbern und in die Welt des Tangos eintauchen. Das Museum bietet auch Unterricht und Schnupperkurse für Bandoneon und Tango an, um den Besuchern eine aktive Teilnahme zu ermöglichen.
Phonomuseum: Von der Vergangenheit zur Gegenwart der Musiktechnologie
Tauchen Sie im „Deutschen Phonomuseum“ in St. Georgen ein in die faszinierende Welt der Musikwiedergabe. Die Ausstellung zeigt die traditionsreiche Geschichte der Phonoindustrie und die Entwicklung der Phonotechnik. Dabei werden auch die engen Verbindungen zur Schwarzwälder Uhrmacherei und Feinmechanik beleuchtet. Bei Führungen haben Besucher die einmalige Gelegenheit, die mehr als 300 funktionsfähigen Exponate in Aktion zu erleben.
Emmendingen: Einblick in das älteste Tagebuch von 1760
Das „Deutsche Tagebuch-Archiv“ in Emmendingen ist ein Ort der Erinnerung und des Austauschs. Hier werden deutschsprachige Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel bewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung zeigt 26 Exponate, darunter Diarien, Reisejournale und Jugendtagebücher, die Einblicke in die Gedankenwelt und das Leben der Autoren geben. Das älteste Tagebuch stammt aus dem Jahr 1760 und ist ein kostbares historisches Dokument. Besucher können das Archiv dienstags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr besuchen und an Führungen teilnehmen, um mehr über die Bedeutung dieser persönlichen Aufzeichnungen zu erfahren.
Dauerausstellung im Dreiländermuseum: Geschichte am Oberrhein erleben
Das „Dreiländermuseum“ in Lörrach ist ein einzigartiges Museum, das die Geschichte und Gegenwart der Drei-Länder-Region am Oberrhein auf eindrucksvolle Weise präsentiert. Die Dauerausstellung in deutscher und französischer Sprache bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen dieser Region. Darüber hinaus gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen. Aktuell widmet sich das Museum der Revolution von 1848/49, bei der 170 Originalexponate die trinationale, europäische Geschichte dieser Zeit beleuchten.
8000 Objekte: Das Schwarzwälder Uhrenmuseum in Furtwangen
Tauchen Sie im „Deutschen Uhrenmuseum“ in Furtwangen in die faszinierende Welt der Uhrmacherei im Schwarzwald ein. Mit einer beeindruckenden Sammlung von über 8000 Objekten, von denen rund 1000 für die Besucher zugänglich sind, bietet das Museum einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Uhren. Besucher haben zudem die einzigartige Möglichkeit, bei einem Workshop ihre eigene Kuckucksuhr zu bauen und ein Stück Schwarzwälder Tradition mit einem Quarzuhrwerk und einem authentischen Kuckucksruf zum Leben zu erwecken.
Musik spielerisch erkunden im „Toccarion“ in Baden-Baden
Die Kinder-Musik-Welt „Toccarion“ in Baden-Baden ist ein einzigartiger Ort für Kinder und Jugendliche, um die Welt der Musik spielerisch zu erkunden. Mit einer Fläche von 600 Quadratmetern bietet das „Toccarion“ verschiedene Möglichkeiten, wie das Ausprobieren von Musikinstrumenten, das Dirigieren eines virtuellen Orchesters und das Erforschen der Vielfalt der menschlichen Stimme. Besucher können das „Toccarion“ im Rahmen von Führungen, Workshops oder Veranstaltungen besuchen, bei denen auch Familienmitglieder jeden Alters willkommen sind.
Faszinierende Exponate: Das Schmuckmuseum in Pforzheim
Tauchen Sie im „Schmuckmuseum“ in Pforzheim ein in die faszinierende Welt des Schmucks. Die umfangreiche Sammlung von über 2000 Exponaten präsentiert die Geschichte des Schmucks von der Antike bis zur Gegenwart. Bewundern Sie kunstvoll gearbeitete Schmuckstücke der Etrusker, lassen Sie sich von den prachtvollen Kleinodien des Barocks verzaubern und entdecken Sie bedeutende Werke des Jugendstils. Eine renommierte Sammlung zeitgenössischen Schmucks rundet das beeindruckende Angebot ab. Auch für Kinder gibt es mit einer interaktiven Schatzsuche und einem Schmuck-Workshop viel zu entdecken.
Die Museen im Schwarzwald sind ein wahres Paradies für Kultur- und Geschichtsliebhaber. Vom „Müllmuseum“ in Wallbach, in dem vermeintlicher Abfall zu Kunstwerken wird, über das faszinierende „Schwarzwaldhaus der Sinne“ in Grafenhausen, das die Sinne auf ungewöhnliche Weise anspricht, bis hin zum beeindruckenden „Schmuckmuseum“ in Pforzheim, das die Geschichte des Schmucks in all ihren Facetten präsentiert – hier gibt es für jeden Besucher spannende Entdeckungen in den Bereichen Geschichte, Musik, Uhren und Schmuck zu machen.
