In der Grenzregion zwischen Sambia und Simbabwe erstreckt sich der malerische Sambesi-Fluss. Nahe Livingstone, dem Tourismuszentrum Sambias, und auf der Höhe der Victoria Falls in Simbabwe stürzen die Wassermassen mit einer tosenden Kraft von 110 Metern in die Tiefe und formen die beeindruckenden Viktoriafälle, die als die mächtigsten Wasserfälle Afrikas bekannt sind. Es ist bedauerlich, dass vielen Bürgern beider Länder der Zugang zu diesem beeindruckenden Naturphänomen verwehrt bleibt, da sie sich die Eintrittspreise nicht leisten können.
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Einheimische müssen zahlen, um die Schönheit der Viktoriafälle zu erleben
Gift Kashimbaya aus Livingstone beklagt, dass man, um die besten Stellen des Sambesi und der Viktoriafälle zu sehen, entweder eine Ferienanlage betreten oder an die Grenze zu Simbabwe gehen und eine Gebühr bezahlen muss. Dadurch wird der Zugang zu den öffentlichen Stätten kontrolliert und Eintrittsgebühren werden von Geschäftsleuten erhoben.
Die Beschränkung des Zugangs zu den Attraktionen für die einheimische Bevölkerung wird von Reiseveranstalter Donald Chomba und Geschäftsmann Brian Sakala kritisiert. Einheimische müssen entweder hohe Eintrittsgebühren zahlen oder werden vom Besuch der Attraktionen ausgeschlossen. Dies führt zu einer Bevorzugung zahlungsstarker ausländischer Gäste und einer Benachteiligung der einheimischen Bevölkerung.
Afrikanische Reiseziele weniger widerstandsfähig ohne einheimischen Tourismus
Die Förderung des einheimischen Marktes in afrikanischen Ländern gewinnt laut Hermione Nevill, Tourismusexpertin der International Finance Corporation (IFC), zunehmend an Bedeutung. In der Vergangenheit lag der Fokus auf internationalen Touristen mit höheren Ausgaben, während der inländische und regionale Tourismus vernachlässigt wurde. Die Covid-Krise hat gezeigt, dass afrikanische Reiseziele weniger widerstandsfähig sind, da sie stark von ausländischen Reisenden abhängen. Daher ist es entscheidend, den einheimischen Markt zu unterstützen und in den inländischen und regionalen Tourismus zu investieren.
Tourismus fördert Entwicklung in Afrika
Der Tourismus spielt laut der International Finance Corporation (IFC) eine entscheidende Rolle für die afrikanischen Volkswirtschaften. In den letzten 20 Jahren ist die Branche zu einem wichtigen Wirtschaftszweig herangewachsen. Im Jahr 2019 trug der Tourismus etwa sieben Prozent zum afrikanischen Bruttoinlandsprodukt bei und generierte somit einen Beitrag von 169 Milliarden Dollar. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem Bruttoinlandsprodukt der Länder Elfenbeinküste und Kenia zusammen.
Die Covid-Krise hat einen erheblichen Rückgang des internationalen Tourismus verursacht, der auch Südafrika stark betroffen hat. Die Anzahl der internationalen Besucher fiel von zehn Millionen im Jahr 2019 auf nur noch 2,3 Millionen im Jahr 2021. Um die Tourismusindustrie nachhaltig zu beleben, richtet sich der Fokus nun verstärkt auf den einheimischen Markt. Südafrika hat den lokalen Tourismus zu einem Schwerpunkt seines Konjunkturprogramms gemacht und setzt auf gezielte Informationskampagnen, um die Einheimischen über die Attraktionen ihres eigenen Landes zu informieren.
Herausforderungen des Inlandsreiseverkehrs in Afrika: Komplexe Situation
Der Inlandsreiseverkehr in Afrika steht vor komplexen Herausforderungen aufgrund der schwachen Volkswirtschaften und niedrigeren Einkommen der Menschen. Um den einheimischen Tourismus anzukurbeln, hat Südafrika innovative Maßnahmen ergriffen, wie die jährliche Reisewoche mit der Kampagne „Sho’t left“. Durch vergünstigte Preise und kostenlose Eintritte für Museen, Parks und Veranstaltungen sollen Einheimische dazu ermutigt werden, ihr eigenes Land zu entdecken und die kulturelle Vielfalt Afrikas zu erleben.
Der lokale und regionale Tourismus wird in verschiedenen Ländern der Region immer wichtiger. Kenia hat mit der Senkung der Preise für Safaris und Eintrittsgebühren in Nationalparks Maßnahmen ergriffen, um einheimische Touristen anzulocken. Ruanda arbeitet derzeit an einer Strategie zur Förderung des lokalen und regionalen Tourismus. Durch diese Initiativen sollen Einheimische die Möglichkeit haben, ihre eigenen Länder zu erkunden und die Schönheit der natürlichen und kulturellen Attraktionen zu erleben.
Der einheimische Tourismus in Afrika spielt eine wichtige Rolle für die Volkswirtschaften und die lokale Bevölkerung. Durch die Förderung des heimischen Marktes können die Länder widerstandsfähiger gegen Krisen wie die Covid-Pandemie werden. Es ist von großer Bedeutung, dass Regierungen und Unternehmen Anreize schaffen, damit Einheimische die natürlichen und kulturellen Attraktionen ihres Landes genießen können. Durch die Einführung neuer Konzepte und innovativer Plattformen kann der Inlandsreiseverkehr gesteigert und eine nachhaltige Entwicklung des Tourismussektors in Afrika gefördert werden.